Handelshölzer

H. G. Richter and M. J. Dallwitz


Tabebuia spp. (Ipé, lapacho, pau d'arco)

Nomenklatur etc. BIGNONIACEAE. Tabebuia heptaphylla (Vell.) Toledo - Syn.: T. ipe (Mart.) Standl., Tecoma ipe Mart.; T. serratifolia (Vahl) Nichols.- Syn.: Tecoma serratifolia G. Don. Handelsname: ipé, capitary, carobeira, pau d'arco (BR); arco, canuguate, guyacán (CO); arahonie, ebéne vert (FGU); taiy (PY); groenheart (SME); arcwood, bastard lignum vitae (USA). Schutzstatus unter CITES: nicht geschützt.

Beschreibung basiert auf 4 Muster. Baum. Geographische Verbreitung: tropisches Südamerika, Südbrasilien, und temperiertes Südamerika.

Allgemein. Zuwachszonengrenzen deutlich erkennbar. Kernholz braun, gelb, und grün, mit Farbstreifen. Splintholz farblich deutlich vom Kernholz abgesetzt. Geruch des Holzes nicht ausgeprägt oder nicht vorhanden. Rohdichte: 0,8–1,2 g/cm3. Holz mit bitterem Geschmack, Sägespäne können Irritation der Haut hervorrufen (Berni 1982).

Gefäße. Gefäße vorhanden. Holz zerstreutporig. Gefäße ohne spezifische Anordnung, gruppiert, meist in kurzen (2–3 Zellen) radialen Reihen. Umriß der solitären Gefäße rund. Zwei deutlich verschiedene Gefäßdurchmesserklassen nicht vorhanden. Tangentialer Gefäßdurchmesser: 60–95–175 µm. Tangentialer Gefäßdurchmesser mittel. Anzahl der Gefäße/mm2: 23–40. Anzahl der Gefäße pro mm2 zahlreich. Gefäßgliedlänge: 200–300 µm. Gefäßgliedlänge kurz. Gefäßdurchbrechungen einfach. Anordnung der Gefäßtüpfel wechselständig, Durchmesser (vertikal) der Gefäßtüpfel: 10–14 µm, Durchmesser (vertikal) der Gefäßtüpfel groß, Tüpfel nicht verziert. Kreuzungsfeldtüpfel deutlich behöft, Größe und Form ähnlich den Gefäßtüpfeln, in einer Holzstrahlzelle alle gleichartig, in den durch Tüpfel verbundenen Zellen vom gleichen Typ, im gesamten Holzstrahl vorhanden. Spiralige Gefäßverdickungen nicht vorhanden. Thyllen vorhanden, dünnwandig. Andere Inhalte in Kernholzgefäßen vorhanden, organische Substanz, gelb, als "lapachol" oder "ipeina" bezeichnet.

Tracheiden und Fasern. Fasern sehr dickwandig. Faserlänge: 700–900 µm. Faserlänge kurz. Fasertüpfel überwiegend auf Radialwände beschränkt, einfach bis undeutlich behöft. Spiralige Verdickungen in Fasern nicht vorhanden. Fasern nicht septiert.

Axialparenchym. Axialparenchym vorhanden, gebändert. Parenchymbänder marginal (oder scheinbar marginal), schmal, bis zu 3 Zellen breit. Marginale Parenchymbänder 1–2 Zellen breit, manchmal diskontinuierlich. Axialparenchym paratracheal. Paratracheales Axialparenchym spärlich, vasizentrisch, aliform, konfluent, und einseitig (unilateral) paratracheal. Aliformes Axialparenchym geflügelt. Axialparenchym strangförmig. Anzahl der Zellen pro Strang: 2–4. Nicht lignifiziertes Axialparenchym nicht vorhanden.

Holzstrahlen. Holzstrahlen vorhanden, Anzahl der Holzstrahlen je mm: 5–11, mehrreihig, auch wenn nur vereinzelt, Breite: 2–3(–4) Zellen, mehrreihige Holzstrahlen meist 2–3 reihig. Holzstrahlen, bei denen der mehrreihige Mittelteil so breit ist wie die einreihigen Enden, nicht vorhanden. Zusammengesetzte Holzstrahlen nicht vorhanden. Holzstrahlen in 2 deutlich verschiedenen Größen nicht vorhanden. Höhe der großen Holzstrahlen bis 500 µm. Holzstrahlen aus einem Zelltyp aufgebaut. Zellen liegend. Scheidenzellen nicht vorhanden. Ziegelzellen nicht vorhanden. Durchbrechungen in Holzstrahlzellen nicht vorhanden. Disjunktive Wände der Holzstrahlzellen nicht ausgeprägt oder nicht vorhanden.

Stockwerkbau. Stockwerkbau vorhanden, alle Holzstrahlen stockwerkartig, Axialparenchym stockwerkartig, Gefäßelemente stockwerartig, Fasern stockwerkartig. Anordnung der Stockwerke regelmäßig (horizontal oder schräg). 3–4 Stockwerke (Holzstrahlen)/mm (axial).

Sekretstrukturen. Öl- und Schleimzellen nicht vorhanden. Interzellularkanäle nicht vorhanden. Milchröhren oder Tanninröhren nicht vorhanden.

Kambiale Besonderheiten. Eingeschlossenes Phloem nicht vorhanden. Andere kambiale Abweichungen nicht vorhanden.

Mineralische Einschlüsse. Kristalle vorhanden, in anderen Formen, in Holzstrahlzellen und in Axialparenchymzellen. Kristallführende Holzstrahlzellen liegend. Kristalle nicht in radialen Reihen. Kristallführende Axialparenchymzellen nicht gekammert. Anzahl der Kristalle pro Zelle oder Kammer: 1 und 2 oder mehr. Kristalle von gleicher Größe. Kristallhaltige Zellen normal groß. Zystolithen nicht vorhanden. Schiffchenförmige (naviculare) Kristalle in Tabebuia ipe, kubische und naviculare in T. serratifolia. Silica nicht beobachtet.

Physikalische und chemische Tests. Kernholz nicht fluoreszierend. Wässriger Extrakt nicht fluoreszierend. Wässriger Extrakt farblos bis braun oder bräunlich. Kernstoffe nicht auswaschbar in Kontakt mit Wasser. Äthanolextrakt nicht fluoreszierend. Äthanolextrakt farblos bis braun oder bräunlich, oder gelb oder gelblich. Chrom-Azurol-S-Test negativ. Schaumtest negativ. "Burning splinter test": Splitter verbrennt zu Holzkohle (mit sehr wenig hellgrauer Asche).


Zitieren Sie diese Veröffentlichung als: H. G. Richter and M. J. Dallwitz (2000 onwards). ‘Commercial timbers: descriptions, illustrations, identification, and information retrieval. In English, French, German, and Spanish.’ Version: 4th May 2000. http://biodiversity.uno.edu/delta/. Dallwitz (1980) and Dallwitz, Paine and Zurcher (1993 onwards, 1995 onwards, 1998) sollten auch zitiert werden (siehe Bibliographie).

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