E K T O M Y K O R R H I Z A
Versuche
Ektomykorrhizen lassen sich im Freiland wesentlich direkter
beobachten als die Arbuskuläre Mykorrhiza.
Die Fruchtkörper kennt jedes Kind, mit geübten Blick lassen sich aber auch die
eigentlichen Mykorrhizen bereits mit bloßem Auge erkennen. Um allerdings die
Baumart oder gar die Pilzart zu bestimmen, ist etwas mehr Übung erforderlich.
Für Ambitionen in dieser Richtung sei auf eine andere CD-ROM verwiesen, die einen
Bestimmungsschlüssel für Ektomykorrhizen
bietet.
Nicht nur im Freiland fällt die Beobachtung der Ektomykorrhiza leichter als die Beobachtung der Arbuskulären Mykorrhiza,
auch im Labor lassen sich die entsprechenden Pilze leichter handhaben: Arbuskuläre Mykorrhizapilze
vermehren sich nur bei Anwesenheit eines Pflanzenpartners.
Ektomykorrhizapilze hingegen können auch
ohne Pflanzenpartner in einem sterilen System vermehrt werden. Sie leben dann saprophytisch von den Nährstoffen, die
ihnen in ihrem Substrat angeboten werden. Wir wollen hier eine Methode vorstellen, mit der Sie
zwar nicht die Pilze, dafür aber die Symbiose selbst im Schullabor anziehen können.
Die mykorrhizierten Wurzeln
können Sie für verschiedene mikroskopische Untersuchungen nutzen.
Da die Anzucht der Pflanzen einige Monate in Anspruch nimmt und da Sie am besten frisches Pilzmaterial zur Herstellung Ihrer Mykorrhizen
verwenden, müssen Sie den zeitlichen Ablauf des Versuchs gut planen. Am besten beginnen Sie mit der Pflanzenanzucht im
Sommer, dann können Sie im Herbst Pilze sammeln gehen und die Mykorrhizen ansetzen. Folgende Arbeitsschritte müssen Sie einplanen:
- Anzucht von Sämlingen: Samen der Kiefer (Pinus silvestris) oder der Lärche (Larix decidua) (im Handel käuflich erhältlich)
werden in einer Schale mit Perlite (Nährstoffarmes Pflanzsubstrat) ausgesät.
- Pikieren der Sämlinge: Nach etwa einem Monat in der Aussaatschale werden die jungen Pflänzchen in kleine Töpfe mit einem Perlite/Torf-Gemisch (1:1) überführt.
Es muss bei diesem und den folgenden Schritten unbedingt ungedüngter Torf verwendet werden!
- Überführen der Pflanzen in das Petrischalensystem: Nach etwa 23 Monaten sind die Pflanzen groß genug, um sie in
den Petrischalen zu kultivieren. An dieser Stelle können Sie auch junge Pflanzen aus dem Wald verwenden. Sie müssen dann aber damit
rechnen, dass Sie sich unbekannte Mykorrhizapilze aus dem Wald mit einschleppen.
In der Petrischale ist die Pflanze durch eine Lage Gaze (eine doppelt gelegte Nylonstrumpfhose dürfte auch gute Dienste
erweisen) vom Substrat getrennt. Die Wurzeln lassen sich gut studieren, ohne das Wachstum der Pflanzen zu stören. Die genauen Einzelheiten
dieser Anzuchtmethode entnehmen Sie bitte der Abbildung auf dieser Seite!
- Anzucht der Mykorrhizen: Nachdem die Pflanzen 23 Wochen Zeit hatten, sich an die Petrischalen zu gewöhnen, werden
kleine Pilzstücke zu den Wurzeln gegeben. Am besten Sie nehmen frische, selbstgesammelte Fruchtkörper eines
Mykorrhizapilzes. Unter unseren Bedingungen hat sich der Kahle Krempling (Paxillus involutus) bewährt. Die Mykorrhizierung der
Wurzeln erfolgt in der Regel sehr schnell; Sie können bereits nach einer Woche mit den ersten Mykorrhizen rechnen.
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