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Celastrales



BLÜTENDIAGRAMM
Euonymus europaea
(Celastraceae)

© S. LIEDE

Die Celastrales sind "wieder" voll autotrophe, terrestrische Holzpflanzen oder Kräuter, die entweder ein oder mehrere Alkaloide enthalten. Die Blätter sind gegenständig, gelegentlich auch wechselständig; sie sind einfach, ihre Ränder sind oft gezähnt. Die Blüten sind meist unscheinbar, radiärsymmetrisch, selten eingeschlechtig (wo das der Fall ist, besteht eine Tendenz zur Diözie). Insgesamt ist eine starke Vereinfachung der Struktur der Blütenorgane und eine Reduktion ihrer Zahl festzustellen. Die Blüten sind zwar fünf-, seltener vierzählig und in Kelch und Krone untergliedert, doch fehlen oft die Kronblätter. Die Stamina sind in der Regel durch nur einen Staubblattkreis vertreten. Der skizzierte Blütenbau weist auf eine Verwandtschaft der Celastrales mit den Saxifragaceae hin.

Trotz der hohen Arten- und Familienzahl (2000, respektive 16) brauchen hier nur zwei Gattungen vorgestellt zu werden: Euonymus europaeus (Pfaffenhütchen, Familie Celastraceae). Seine Blüten sind klein und grünlich gefärbt, die Samen hingegen sind von einem auffallenden, rotorange gefärbten Samenmantel (Arillus) umgeben. Die Gattung Euonymus ist mit 200 Arten weltweit verbreitet. Ihr Verbreitungszentrum und vermutlicher Ursprung liegt in Südostasien. Viele Arten sind milchsaftführend.

Aus dem Saft wird das kautschukähnliche Gutta gewonnen, bei dem die Isoprenreste in trans- und nicht in cis-Stellung (wie beim Kautschuk) verknüpft sind. Eine Mischung aus Gutta und Harz wird als Guttapercha bezeichnet. Man nutzte es als Isoliermittel.

Ilex aquifolium (Stechpalme, Familie: Aquifoliaceae). Der mit derben, ledrigen, immergrünen Blättern besetzte Strauch ist in Mitteleuropa als Unterwuchs in Buchenwäldern im Einflußbereich des atlantischen Klimas verbreitet. Er trägt auffällige rote Steinfrüchte. Die koffeinhaltigen Blätter der südamerikanischen Art Ilex paraguaiensis werden zur Herstellung von Mate-Tee genutzt.


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