Botanik online 1996-2004. Die Seiten werden nicht mehr bearbeitet, sie bleiben als historisches Dokument der botanischen Wissenschaft online erhalten!
Die Verantwortung für die Arbeitssicherheit
in Laboratorien tragen alle Vorgesetzten und ihre Beauftragten (Institutsdirektor,
Laborleiter, Praktikumsleiter und studentische Hilfskräfte). Entsprechend
ihrer Befugnisse sind Vorgesetzte für die Organisation der Sicherheit
ihrer Mitarbeiter sowie Studierender im ganzen Haus, Institut oder Praktikum
verantwortlich. Die Mitarbeiter und Studierenden tragen in ihrem überschaubaren
persönlichen Arbeits- und Aufgabenbereich eine Mitverantwortung. Das
Unterstützen aller der Arbeitssicherheit dienenden Maßnahmen
ist ihre Pflicht. Eine besondere koordinierende Aufgabe kommt dem / der
Sicherheitsbeauftragten zu.
Sieht man sich die Arbeitsunfälle in Laboratorien
an, so liegen die Ursachen für Unfälle selten an technischen
Mängeln, sondern zu über 80 % an
Zu Studienbeginn hat eine Einweisung in Form einer
Pflichtlehrveranstaltung in die wichtigsten Aspekte der Laborsicherheit
stattzufinden. Neben zusätzlichen regelmäßigen Unterweisungen
sowie der Kenntnis von Vorschriften zur Arbeitssicherheit und zum Umweltschutz
bilden Fachkenntnisse die solideste Basis für ein sicheres Arbeiten.
Persönliche Schutzmaßnahmen sind in den Unfallverhütungsvorschriften
festgelegt: Bei der Arbeit im Labor ist Schutzkleidung zu tragen (Laborkittel).
Im Labor darf nicht gegessen/getrunken/geraucht werden. Beim Umgang mit
gefährlichen Chemikalien sind zusätzliche Schutzmaßnahmen
notwendig: Benutzung von Handschuhen, Schutzbrillen bei ätzenden Chemikalien;
Arbeit unter einem Abzug, wenn Chemikalien die Atemwege reizen. Im Zweifelsfalle
immer die Kursbetreuer fragen, wenn die Bedeutung von Gefahrenhinweisen
unklar ist!
Die in den Kursexperimenten verwendeten Organismen gelten als nicht
pathogen. Trotzdem ist auch hier Vorsicht angebracht, da z. B. bei Infektion
offener Wunden allergische Reaktionen auftreten können. Direkter Hautkontakt
mit biologischem Material, insbesondere lebenden Mikroorganismen, ist daher
zu vermeiden. Vor Verlassen des Kursraumes empfiehlt es sich, die Hände
mit Desinfektionslösung zu waschen.
Zu Fragen der Sicherheit sind eine Reihe von kostenlos erhältlichen
Informationsschriften erschienen, die die wichtigsten Sicherheitsfragen
prägnant und kurz ansprechen und eine geeignete Einführungslektüre
darstellen. Sie kommentieren den Wortlaut der Gesetze und Verordnungen
und weisen auf die besonders dringlichen Vorsichtsmaßmahmen hin.
Auch die Kataloge des Laborbedarfshandels liefern wertvolle Informationen.
Genannt seien die folgenden Schriften:
Die Darstellungen in "Botanik online - die Internetlehre"
lehnen sich sehr eng an die genannten Informationsschriften an. Was Fachleute
einmal prägnant und rechtskräftig formuliert haben, kann man
durch Wahl anderer Worte nur selten verbessern.
Darüberhinaus hat die Hochschul-Informations-System GmbH (HIS)
in Hannover eine Arbeitsgruppe zum "Arbeits-und Umweltschutz in Hochschulen"
eingerichtet, die über das Internet über ihre Aktivitäten
unterrichtet und die unter der Anschrift
erreichbar ist. Von dort aus gelangt man zu weiteren
Informationseinheiten (einschließlich vollständiger Gesetzestexte),
die von verschiedenen Universitäten des In- und Auslands im www angeboten
werden.
Ferner findet man Informationen zum Thema Sicherheit
(Zusammenstellung von Angeboten der Universitäten, sowie von Internet-bearbeiteten
Gesetzestexten) unter:
http://www.chemie.uni-hamburg.de/kontakte/sicherheit.html
oder Referat für Arbeitssicherheit und Umweltschutz der
Präsidialverwaltung der Universität Hamburg
Zu den folgenden Themen werden auch an dieser
Stelle ausführliche Darstellungen präsentiert:
Laborsicherheit, die
Brand- und Explosionsgefahren sowie Reinigen
und Entsorgen
Gefahrstoffe unterliegen einer klar definierten
Kennzeichnungspflicht, hierzu gehören die Gefahrstoffsymbole
und Gefahrstoffbezeichnungen sowie die Hinweise auf besondere Gefahren
und die Sicherheitsratschläge, kurz R- & S-
Sätze genannt. Zum persönlichen Schutz des Umgangs mit Gefahrstoffen
sollte man ihre Wirkung auf den menschlichen Körper und mögliche
Gefahren für die Gesundheit kennen, besonders
große Bedeutung kommt den Gefahrstoffen zu, die als krebserregend
erkannt worden sind. Im Umgang mit ihnen sind strenge Sicherheitsmaßnahmen
zu beachten. Nicht minder gefahrvoll ist der Umgang mit radioaktiven Isotopen.
Der Umgang mit ihnen wird durch die Strahlenschutzverordnung und durch
die Verordnung über den Schutz vor Schäden
durch ionisierende und intensive Strahlen geregelt
Spezielle Schutzmaßnahmen für besonders
gefährdete Organe dienen dem persönlichen Schutz beim Arbeiten
im Labor: Hierzu gehören der Augenschutz durch
Schutzbrillen, der Gehörschutz, der Haut-/Handschutz
durch spezielle Schutzhandschuhe, sowie der Schutz
der Atmungsorgane.
Für alle Fälle ist es geboten, sich mit Erste
Hilfe-Maßnahmen bei Chemieunfällen zu befassen. Für
eine Anzahl von Gefahrstoffen sind besondere Hilfsmaßmahmen
angesagt.Unabhängig von den besonderen Gefahrenhinweisen ist bei jeglichem
Umgang mit Chemikalien Vorsicht am Platz. Jede (Original-) Chemikalienflasche
enthält gegebenenfalls Gefahrensymbole (orangefarbenes Quadrat mit
entsprechendem Piktogramm) sowie Hinweise für den Umgang in Form der
R- und S-Sätze. Die Bedeutung dieser Hinweise ist dem im Kursraum
ausliegenden Gefahrstoffverzeichnis zu entnehmen.
Es mag den Anschein erwecken, die genannten Gefahren seien zwar für
chemische Laboratorien zutreffend, würden in der Biologie jedoch keine
große Rolle spielen. Das ist ein gewaltiger Irrtum. Es stimmt zwar,
daß in biologischen und biochemischen Laboratorien in der Regel nicht
mit den großen Substanzmengen und in den hohen Konzentrationen wie
in chemischen Labors gearbeitet wird. Man sollte sich jedoch im Klaren
darüber sein, daß sich nahezu alle Arbeiten
in biochemisch- / biologischen Laboratorien (und Praktika) mit folgenden
Themenkreisen befassen:
Zwar ist man bemüht, alle Arbeitsschritte so schonend wie nur möglich
durchzuführen, doch muß man sich vergegenwärtigen, daß
alle gewählten Experimentalbedingungen auch auf die Zellen, Gewebe
und Moleküle im eigenen Körper einwirken können.