Botanik online 1996-2004. Die Seiten werden nicht mehr bearbeitet, sie bleiben als historisches Dokument der botanischen Wissenschaft online erhalten!


Salicales



Zitterpappelwald (Espe, Populus tremula) auf der dänischen Insel Rømø. Man beachte den Kronenschluß und die Höhe der Bäume im Windschatten des Deichs.

Diese Ordnung enthält nur eine Familie, die Salicaceae (Weiden). Es sind Holzpflanzen mit stark reduzierten, zu Kätzchen vereinten, fast ausnahmslos eingeschlechtigen Blüten. Die Pflanzen sind üblicherweise diözisch. Bei Arten der Gattung Populus (Pappel) sind sie windbestäubt, bei vielen Salix-Arten ist eine vermutlich sekundär erworbene Bestäubung durch Bienen und Hummeln zu beobachten.

BLÜTENDIAGRAMM: Salix - männliche und weibliche Blüte - © S. LIEDE

Man vermutet, daß die Blüten der Salicaceen-Vorfahren klein und zwittrig gewesen sind, zahlreiche Stamina enthielten und einen aus mehreren Karpellen zusammengesetzten Fruchtknoten mit parietaler Placentation besaßen. Es gilt als sicher, daß sie dem Verwandtschaftskreis der Flacourtiaceae (Violales) angehören. Die Gattung Salix ist in der heimischen Flora mit ca. 25 Arten (Unterarten nicht mitgerechnet) vertreten. Ihre Bestimmung ist außergewöhnlich schwierig, weil es zwischen den Arten umfangreiche Bastardschwärme gibt. Die Familie ist weltweit verbreitet. Viele Arten sind auf nährstoffreiche, feuchte Böden angewiesen (Auwälder, Überschwemmungsgebiete), Salix herbacea, wächst als Spalierstrauch (bodenbedeckender Zwergstrauch) noch weit oberhalb der Baumgrenze in Hochgebirgen und in der arktischen Zone.


Abbildungen aus: O. W. THOMÉ, - Flora von Deutschland, Österreich und der Schweiz (1885 - 1905)
digitale Bearbeitung und © Kurt Stüber MPI für Züchtungsforschung.- Kurt Stübers online library of historic biological books



© Peter v. Sengbusch - Impressum