Im Gegensatz zu Porinen und Toxinen mit nur schwach ausgeprägter Ionenselektivität sind die Ionenkanäle hochspezifische Filter zur Regulation des Ionenhaushalts lebender Zellen. Bisher konnte nur die Struktur des Kalium-spezifischen Kanals aus Streptomyces lividans aufgeklärt werden. Aufgrund seiner Sequenzhomologie und ähnlicher physiologischer Eigenschaften kann er jedoch als Prototyp für diese Klasse von Kanälen angesehen werden. Die Struktur kann durch Klicken hier betrachtet werden.

In der inneren Membran Gram-negativer Bakterien gibt es Ionenkanäle, die die Aufgabe haben, den Ionenhaushalt der Zellen bei mechanischem Streß zu regulieren. Diese mechanoselektiven Kanäle reagieren z.B. auf Druckänderungen mit einer Anpassung des Porendurchmessers, ohne zwischen durchgelassenen Ionenarten zu unterscheiden. Der Kanal aus Mycobacterium tuberculosis konnte kristallisiert werden, seine Struktur ist hier zu sehen.

Literatur:
DE Clapham, More pieces of the K⁺ ion channel puzzle, Nature struct. biol. 6 (1999) 807-810
L Heginbotham, Growing momentum in the molecular study of ion channels, Nature struct. biol. 6 (1999) 811-814